Ausstellungseröffnung „Die Deutschen Vietnamesen“
mit Stefan Canham und Nguyen Phuong-Dan
Menschen mit vietnamesischem Migrationshintergrund gelten heute als eine der am besten integrierten Einwanderungsgruppen in Deutschland. Sie kamen ursprünglich als Vertragsarbeiter in die DDR oder gelangten als Boat People in die BRD, um Krieg und Armut zu entkommen.
Auch Rostock war Anfang der 1980er Jahre Ziel der ersten Einwanderer aus Vietnam. 1989 lebten ungefähr 1500 Vietnamesen in der Stadt. Sie waren vorrangig als Hilfsarbeiter im Seehafen Rostock, im Textilbetrieb „Shanty“ sowie im Wohnungsbaukombinat beschäftigt. Die Vertragsarbeiter lebten gesellschaftlich isoliert in betriebseigenen Wohnheimen, innerhalb der Neubaugebiete östlich und westlich der Warnow. Nach der Friedlichen Revolution wurden fast alle entlassen. In der Folge kehrten die meisten in ihr Heimatland Vietnam zurück.
Nguyen Phuong-Dan, Sohn vietnamesischer Einwanderer, und Stefan Canham machten sich auf den Weg nach Vietnam, um Vietnamesen zu besuchen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen eine Zeitlang in Deutschland gelebt haben und später wieder in ihre Heimat zurückgekehrt waren. Sie trafen Rückkehrer, die ihnen ihre bewegenden, manchmal abenteuerlichen Geschichten von Migration und Rückkehr erzählten.
Entstanden ist eine bewegende Ausstellung, die dank der einfühlsamen Porträts und persönlichen Schilderungen zeigt, wie internationale politische und gesellschaftliche Entwicklungen individuelle Lebenswege vollständig verändern können. Und überrascht entdeckt man dabei, wie vertraut das Fremde und wie unbekannt das vertraut Geglaubte sein kann.
Seien Sie herzlich zur Eröffnung und Gespräch mit den Ausstellungsmachern bei einem vietnamesischen Büffet eingeladen.
Wann? Mi, 15.08.2012, 17 Uhr
Wo? Haus Böll, Mühlenstr. 9/Ecke Grubenstraße, 18055 Rostock
Information:
Diên Hông – Gemeinsam unter einem Dach e.V.
Waldemarstraße 33 | 18057 Rostock
phone: 0381 / 76 98 305
email: bildung [at] dienhong [punkt] de