RÜCKSCHAU: Informationen rund um das Leben von VietnamesInnen zum 20jährigen Vereinsjubiläum
Ungefähr 60 VertreterInnen aus Politik, Verwaltung, sozialer und Bildungsarbeit sowie von Vereinen und andere InteressentInnen kamen am 26. Oktober 2012 in den WaldemarHof, um sich über „Lebensrealitäten von Vietnamesinnen und Vietnamesen 1992 und heute“ zu informieren und Diên Hông e.V. zum 20jährigen Bestehen zu gratulieren.
Nachdem die Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens und der Vorsitzende des Migrantenrates Juri Rosov in ihren Grußworten die Verdienste von Diên Hông e.V. gewürdigt hatten, berichteten die Gründungsmitglieder Lam Van Vinh und Nguyen The Son in einem kleinen Interview aus der Zeit der Vereinsgründung sowie aus ihrer heutigen Situation als Zugewanderte in Rostock. Anschließend stellte Dr. Wolfgang Bautz, Geschäftsführer des gemeinnützigen Vereins „Gesellschaft für Inklusion und Soziale Arbeit“, die Situation der vietnamesischen Vertragsarbeiter vor und nach der Wende dar und gab einen Einblick in die ungünstigen Voraussetzungen, die Anfang der 90er für diese Menschen bestanden, um in Deutschland zu bleiben und heimisch zu werden.
Nach der Kaffeepause gab es einen Blick ins heutige Vietnam, zum einen aus Unternehmerperspektive und zum anderen aus Sicht der Entwicklungszusammenarbeit. Siegfried Sommer von der Kranunion Eberswalde konnte aus seiner langjährigen Erfahrung in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit vietnamesischen Unternehmen berichten und stellte dabei auch die Wichtigkeit interkultureller Kompetenzen deutlich heraus. Heinz Kitsche von IINKOTA referierte am Beispiel des Aufbaus eines Ausbildungszentrums für Jugendliche mit Behinderungen über entwicklungspolitische Projekte in Vietnam.
Nachdem Gäste und Mitwirkende sich an einem vietnamesischen Büffet gestärkt hatten, ging es in drei Gesprächsrunden weiter: Dr. Genia Findeisen von amnesty international gab einen Einblick in die problematische Situation der Menschenrechte in Vietnam. Die Kultursoziologin Kristin Mundt referierte unterdessen zum Thema „Religion und Migrationserfahrungen nach dem Systemwandel“ und Andrea Krönert vom Eine-Welt-Landesnetzwerk moderierte eine Gesprächsrunde, in der VietnamesInnen aus ihren Erfahrungen als Selbständige mit Migrationshintergrund in Rostock berichteten.
In einer abschließenden Kaffeerunde nutzten die Gäste die Möglichkeit des Austausches, wobei sie auch Ideen für mögliche zukünftige Aktivitäten und Kooperationen entwickelten.
Der Vereinsvorstand, die Mitglieder und MitarbeiterInnen bedanken sich bei den Tagungsgästen für ihre aktive Beteiligung sowie die Gratulationen und guten Wünsche zum Jubiläum.
Die Tagung wurde durch die Stiftung Nord-Süd-Brücken (aus Mitteln des BMZ) sowie durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert, bei denen sich der Verein ebenfalls bedankt.