Stadtrundgang Rostock Lichtenhagen
Im August 1992 kam es in Rostock-Lichtenhagen zu den bis dahin massivsten rassistisch motivierten Angriffen der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Mehrere hundert GewalttäterInnen griffen unter dem Applaus von bis zu 3000 Zuschauern eine Unterkunft für Geflüchtete und die Wohnungen vietnamesischer Rostocker*innen im Sonnenblumenhaus an. Der Polizei gelang es über drei Tage nicht, die Gewalt zu unterbinden und die Betroffenen zu schützen. Als am dritten Tag des Pogroms das Wohnheim der vietnamesischen Rostocker*innen in Brand gesteckt wurde, mussten sich die 120 im Haus eingeschlossenen Menschen selbst retten, da sich die Polizei für mehr als eine Stunde vollständig vom Ort zurückgezogen hatte. Über eine aufgebrochene Dachluke gelang ihnen die Flucht aus dem brennenden Gebäude.
An die rassistische Gewalt im August 1992 erinnern seit 2018 sechs Gedenkorte in Rostock. Wir erkunden die Denkmäler und diskutieren, was 1992 in Lichtenhagen passiert ist, wie es dazu kommen konnte, und welche Auswirkungen dieses Kapitel der Rostocker Stadtgeschichte bis heute hat.
Stationen des Stadtrundgangs:
1. Denkmal „Selbstjustiz“ – Sonnenblumenhaus Lichtenhagen
2. Denkmal „Politik“ – Rathaus, Neuer Markt
3. Denkmal „Medien“ – Verlagshaus Ostsee-Zeitung
4. Denkmal „Gesellschaft“ – Rosengarten
Der Stadtrundgang wird durchgeführt von Christoph Schultz und Stefanie Oster, Mitarbeitende im Verein Soziale Bildung e.V.
Wann?: Sonntag, 20. März 2022
Treffpunkt: 11 Uhr S-Bhf Rostock-Lichtenhagen
Ende: 14 Uhr Rosengarten
Ein Anmeldung nicht nicht notwendig
Der Stadtrundgang findet unter 3 G Regeln statt.