3. Fotoworkshop
Am 15. August 2020 kamen 13 Jugendliche in das interkulturelle Zentrum, um ihre Sicht auf die Welt mit der Kamera festzuhalten. Im Fotoworkshop mit dem Titel „Ich zeig dir meine Welt“ bot sich allen Teilnehmer*innen die Möglichkeit, sich mit ihrer Lebenswelt in Form von Fotografien zu beschäftigen. Die 14- bis 18-jährigen verbrachten fünf erlebnisreiche Tage zusammen, an 5 Wochenenden zwischen dem 15.08 und dem 11.10.2020.
Im Seminarraum wurde in die Bildgestaltung eingeführt, um dann auf Motivsuche zu gehen. Dabei wurden die Jugendlichen professionell unterstützt von Sven Becker und Michael Zieschang. Ihre Suche führte sie unter anderem an den Stadthafen, zur Petrikirche, an den Schwanenteich und ins Atelier. Die Jugendlichen lernten verschiedene Techniken der Inszenierung und Bildbearbeitung kennen, erfuhren, wie man ein Foto mithilfe von Kaffee entwickelt und bereiteten eine gemeinsame Ausstellung ihrer Fotografien im Waldemarhof, Waldemarstraße 33, 18057 Rostock, vor.
Die Idee zum Fotoworkshop „Ich zeig dir meine Welt“ entstand in enger Kooperation zwischen Diên Hông e.V. – Gemeinsam unter einem Dach, der Medienwerkstatt vom Institut für neue Medien gGmbH und dem Jugendmigrationsdienst AWO. Dieses Projekt wird unterstützt durch das Programm „MeinLand – Zeit für Zukunft“ der Türkischen Gemeinde in Deutschland im Rahmen des Bundesprogramms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Nachfolgend lesen und sehen Sie Zusammenfassungen, Momentbeschreibungen sowie Impressionen der einzelnen Tage, die während des Fotoworkshops dokumentiert wurden.
Tag 1 (15.08.2020)
Heute ging es zunächst um die Grundlagen der Fotografie: Was heißt „sehen lernen“? Wie belichte ich ein Foto richtig? Woher kommt die Idee für ein Foto und wie finde ich das richtige Motiv?
Die Jugendlichen konnten ihr neu erlerntes Wissen bei ersten praktischen Übungen in der Stadt anwenden. Unterschiedliche Fotomotive wurden erprobt: Landschaft, Portrait, Street, Architektur. Und was folgt auf das Fotografieren? – Die Veröffentlichung! Die Teilnehmer*innen erfuhren, welche rechtlichen Grundlagen es hierbei zu beachten gilt. Hier ging es um Bildrecht, Persönlichkeitsrecht und Möglichkeiten der Veröffentlichung eines Fotos.
Der erste Tag schloss mit einer Bildbesprechung und der Vorfreude auf den nächsten Tag beim Fotoworkshop.
Tag 2 (29.08.2020)
Dieses Mal stand der Workshop ganz im Zeichen der Sportfotografie. Durch die Kooperation mit Just Freerun Rostock sammelten die Teilnehmer*innen praktische Erfahrungen mit „Bewegtbildern“, zum Beispiel mitten im Sprung.
Die Jugendlichen lernten, ein Bewegtbild zu planen und erfolgreich umzusetzen: Wie entwickle ich eine Idee und wie setze ich sie um? Welcher Standort passt am besten zu meiner Idee? Und wie gehe ich überhaupt mit einem Fotomodell um?
Im Anschluss wurden die entstandenen Bilder besprochen.
Tag 3 (12.09.2020)
Heute drehte sich alles um das Thema Reportagefotografie. In Kooperation mit dem Rostocker Bildhauer Wolfgang Friedrich entwickelten die Teilnehmer*innen Ideen für eine Bildreportage. Herr Friedrich unterstützte die Teilnehmer*innen bei ihrer praktischen Arbeit, indem er eine persönliche Führung durch sein Atelier veranstaltete.
Im Anschluss folgte die praktische Arbeit im Bereich Portraitfotografie. Hier wurde mit verschiedenen Bildstilen und Bildschärfen experimentiert.
Tag 4 (26.09.2020)
Am vierten Tag des Fotoworkshops stand das Thema Bewegungsunschärfe im Mittelpunkt. Gemeinsam mit dem Straßenfotografen Michael Zieschang (East Coast Gallery) machten die Teilnehmer*innen an markanten Orten Experimente: Ob am Bahnsteig, im Hafengebiet oder an anderen markanten Orten – der Bezug zu Menschen in ihrer Umwelt sollte entdeckt werden.
So kamen die Jugendlichen mit Leuten ins Gespräch und stellten das Fotoprojekt vor. Natürlich wurde dabei nach der Fotoerlaubnis gefragt und ob die Fotos zur Veröffentlichung freigegeben werden dürfen.
Tag 5 (11.10.2020)
Heute konnten die Teilnehmer*innen lernen, wie man einen Film entwickelt – und zwar mit Kaffee und Licht! Diese ungewöhnliche Entwicklungsmethode hat Michael vorgeführt. Entsprechend seiner Philosophie, dass Fotografie „lebendig“ sein kann, wurde hier anschaulich der Vorgang der analogen Filmentwicklung gezeigt und zum Mitmachen angeregt.
In der zweiten Tageshälfte ging es darum herauszufinden, wie man eine Person vorteilhaft ausleuchtet, oder eine Körperhaltung einnimmt, um eine bestimmte Bildaussage zu treffen. Vom Blitzlicht über Dauerlicht und Requisite – es wurde alles ausprobiert. Nach der Bildauswahl bekamen die Teilnehmer am Ende ihr gedrucktes Foto mit nach Hause und so endete der fünfte und letzte Tag des Fotoworkshops.
Die Ergebnisse des Fotoworkshops können hier bewundert werden: