BQN (Berufliches Qualifizierungs-Netzwerk) Rostock

Laufzeit: vom 01. Januar 2004 bis zum 30. Juni 2006
Projektleitung: Uta Wehebrink
Team: Hartmut Gutsche, Jamal Lagnaoui

Beschreibung und Ziele: Im November 2002 bewilligte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms Kompetenzen fördern – Berufliche Qualifizierung für Zielgruppen mit besonderem Förderbedarf (BQF) eine sechsmonatige Vorphase zur Planung eines regionalen Kooperationsnetzwerkes für die berufliche Qualifizierung von Migrantinnen und Migranten (BQN). Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des BMBF und des Europäischen Sozialfonds (ESF).

Das BQF-Programm will mit der Förderung von Projekten in insgesamt vier Innovationsbereichen dazu beitragen, die Ausbildungs- und Beschäftigungschancen benachteiligter Jugendlicher zu verbessern. Dabei geht es nicht darum, neue Fördeinstrumente zu schaffen, sondern die vorhandenen Maßnahmen optimal aufeinander abzustimmen und für alle Jugendlichen, die zur Zielgruppe gehören, erreichbar zu machen. Förderschwerpunkt des Innovationsbereichs IV ist die Entwicklung und Weiterentwicklung von Modellen lokaler und regionaler Kooperationsnetzwerke für die berufliche Qualifizierung von Migrantinnen und Migranten (BQN) mit folgenden Leitzielen:

  • Förderung des Zugangs von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund zur Berufsausbildung,
  • Stärkung der Bedeutung der Berufsausbildung von Migrantinnen und Migranten in der öffentlichen Wahrnehmung,
  • konzeptionelle Weiterentwicklung der regionalen Zusammenarbeit der für die Berufsausbildung dieser Zielgruppe relevanten Akteure.

In der Vorphase, die am 1. November 2002 in Rostock begonnen hat, soll zunächst eine Bestandsaufnahme zur Ausbildungsbeteiligung der Zielgruppe im Arbeitsamtsbezirk Rostock erarbeitet und der konkrete Bedarf vor Ort festgestellt werden.

Um ein möglichst differenziertes Bild von der Situation vor Ort zu bekommen, beschränkt sich die Bestandsaufnahme nicht auf die Auswertung von statistischem Material. Durch Befragungen der Zielgruppe und AkteurInnen des Ausbildungs- und Arbeitsmarkts sollen Einschätzungen und Meinungen zur Thematik gesammelt und unterschiedliche Perspektiven eingebracht werden. Sobald erste verwertbare Ergebnisse vorliegen, ist geplant, mögliche KooperationspartnerInnen zusammen zu bringen und gemeinsam zu überlegen, auf welche Weise die Ausbildungsbeteiligung der als problematisch identifizierten Gruppen jugendlicher MigrantInnen durch eine verbindliche Netzwerkarbeit verbessert werden kann.

Vom 01. Januar 2004 bis zum 30. Juni 2006 (Hauptphase dees Projektes) fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms Kompetenzen fördern – Berufliche Qualifizierung für Zielgruppen mit besonderem Förderbedarf (BQF) bundesweit den Aufbau von zehn lokalen und regionalen beruflichen Qualifizierungsnetzwerken für Migrantinnen und Migranten (BQN), eins davon im Arbeitsamtsbezirk Rostock.

Ziel ist es

  • durch die Bündelung von Erfahrungen und Ressourcen der für die Berufsausbildung der Zielgruppe wichtigen Akteurinnen und Akteure,
  • die konzeptionelle Weiterentwicklung der regionalen Zusammenarbeit,
  • sowie die Sensibilisierung der Wirtschaft und der Öffentlichkeit vor Ort für die Berufsausbildung von Migrantinnen und Migranten

die strukturellen Rahmenbedingungen für die Berufsausbildung zu verbessern. Ausgangspunkt aller aus diesem Programm geförderten Projekte ist an den Kompetenzen und nicht an den Defiziten der Jugendlichen anzusetzen. Viele junge Migrantinnen und Migranten verfügen über Potenziale, wie Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenz, die für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland, besonders auch Mecklenburg-Vorpommern, im Rahmen der EU-Erweiterung bis hin zur Globalisierung notwendig sind. Diese Potenziale gilt es zu erkennen, zu fördern und die Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren.

Kernfelder von BQN-Rostock:

  • Berufliche Beratung und Orientierung
  • Berufsvorbereitung
  • Akquisition von (betrieblichen) Ausbildungsplätzen
  • Interkulturelle Kompetenz von LehrerInnen, BeraterInnen und AusbilderInnen
  • Netzwerkarbeit
  • Öffentlichkeitsarbeit

Förderung aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF und des Europäischen Sozialfonds (ESF).

Integration von Zugewanderten mit medizinischen und pflegerischen Qualifikationen

Laufzeit: vom 01.05. bis 31.12.2005
Projektleitung: Insa Evers, Jenny Bonin
Team: Insa Evers, Jenny Bonin

Beschreibung und Ziele: Das Sozialministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern hat den beim Verein Diên Hông angesiedelten IntegrationsFachDienst Migration (IFDM) damit beauftragt, das Projekt zur Förderung der Integration von Zugewanderten mit medizinischen und pflegerischen Qualifikationen einzurichten. Ziel ist die Schaffung einer Datengrundlage, um mit gezielten Angeboten die Integration von Zugewanderten mit medizinischen und pflegerischen Qualifikationen befördern zu können.

Seit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) vom 9.9.2003 ist der Mangel an Ärztinnen und Ärzten sowie an Pflegekräften in Mecklenburg-Vorpommern in der öffentlichen Diskussion. Auch wenn der von Verbänden angegebene Fehlbedarf von je 700 Fachkräften zu hoch erscheint, endet die von der Bundesregierung verschobene Anerkennung von Bereitschaftsdiensten zum 31.12.2005 und muss spätestens dann kompensiert sein. Gleichzeitig verschärft sich der Hausarztmangel altersbedingt in den kommenden Jahren: Prognostiziert soll der Rückgang der Hausärzte in Mecklenburg-Vorpommern um die 30% betragen. Auch im Kontext einer notwendigen flächendeckenden medizinischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern sollen die Potenziale der im Land lebenden zugewanderten Fachkräfte genutzt werden. Dabei sind diejenigen Zugewanderten im Blick, die in ihrem Herkunftsland über entsprechende Ausbildungen und Berufserfahrungen verfügen, in Mecklenburg-Vorpommern aber derzeit beschäftigungslos sind.

Nach Angaben der Ostseezeitung vom 29.10.2003 wurden allein zwischen Januar 2001 und Oktober 2003 fast 400 Berufserlaubnisse an Zugewanderte erteilt. Warum soll fachlich ausgebildetes und motiviertes medizinisches und pflegerisches Personal, das bereits in Mecklenburg-Vorpommern lebt, die eigenen Fähigkeiten nicht einsetzen können und statt dessen öffentliche Leistungen beziehen? An diesem Punkt setzt die Initiative des IntegrationsFachDienstes Migration (IFDM) ein. Vor diesem Hintergrund wird das mit einer Personalstelle ausgestattete Projekt mit verschiedenen Partnern versuchen, zugewandertes und qualifiziertes medizinisches Personal, das arbeitslos ist, in entsprechende Einrichtungen zu vermitteln. Die Laufzeit des Projekts beträgt acht Monate.

Da zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinerlei landesweite Erhebung über die entsprechenden Berufsabschlüsse vorliegt, soll das temporär eingerichtete Projekt in der Agentur für Arbeit (Nord) und den Arbeitsgemeinschaften (ARGEn) von Arbeitsagenturen und Sozialämtern des Landes Mecklenburg-Vorpommern die Daten von Zuwanderern erheben, die über medizinische und pflegerische Berufsabschlüsse verfügen, derzeit aber ohne Beschäftigung sind. Anschließend sollen diese Daten unter Zugrundelegung der Bedarfsermittlung an medizinischem und pflegerischem Personal aufbereitet für konkrete Maßnahmen vorgelegt werden.

Im Projekt soll geprüft werden, wie viele Zugewanderte mit medizinischen und pflegerischen Berufsabschlüssen es in Mecklenburg-Vorpommern gibt, die öffentliche Leistungen beziehen, welche Qualifikationen vorhanden sindundwelche Qualifikationen noch benötigt werden, um die Gleichwertigkeitsprüfung vor der Ärztekammer so schnell wie möglich erfolgreich ablegen zu können. Zugewanderte mit medizinischen und pflegerischen Qualifikationen bringen besonders gute Chancen und Potenziale für die Integration in das Berufsleben mit. Mit ihren Fähigkeiten könnte der Mangel an Ärztinnen und Ärzten sowie an Pflegekräften in den Krankenhäusern und Praxen des Landes Mecklenburg-Vorpommern abgemildert werden. Zielgruppen sind in Mecklenburg-Vorpommern lebende Personen mit Migrationshintergrund und einem auf Dauer angelegten Aufenthalt (SpätaussiedlerInnen, AusländerInnen, Eingebürgerte) mit medizinischen und pflegerischen Berufsabschlüssen, die derzeit ohne Beschäftigung sind.

Förderung: Das Sozialministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern

Xenos-Projekt: Auf dem Weg zu interkulturellem Verständnis und gegenseitigem Respekt

Laufzeit: vom 1. Oktober 2002 bis 30. September 2005.
Projektleitung: Astrid Krebs
Team: Insa Evers, Francisco Mucauque, Carmen Hadel, Astrid Herrmann

Beschreibung und Ziele: Das XENOS-Projekt möchte durch Interkulturelle Trainings besonders MitarbeiterInnen von Verwaltungen und Verbänden sowie durch Projekttage BerufsschülerInnen und BerufsschullehrerInnen sensibilisieren und mit interkulturellen Kompetenzen ausstatten.

XENOS ist ein Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit, das durch Mittel des Europäischen Sozialfonds unterstützt wird. Das Bundesprogramm XENOS- Leben und arbeiten in Vielfalt ist mit dem Ziel der Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz in zivilgesellschaftlichen Strukturen und der Arbeitswelt angetreten. Derzeit entwickeln 150 ausgewählte Projekte bundesweit Strategien und Methoden zur Bekämpfung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Die Zahl wird auf 200 Projekte quer durch die Bundesrepublik steigen. In Rostock gibt es derzeit vier XENOS – Projekte.

Das XENOS – Projekt beim Verein heißt W.I.R – Auf dem Weg zu interkulturellem Verständnis und gegenseitigen Respekt und möchte mit seinen Angeboten eine kontinuierliche und nachhaltige Sensibilisierung zu diesem Thema bei öffentlichen Verwaltungen und Behörden, bei den Abschlussklassen der Schulen und Berufsschulklassen sowie deren LehrerInnen erreichen. Die Angebote sollen in ihrer Wirkung gegen fremdenfeindliche und rassistische Einstellungen wenden und zu erfahrbaren Begegnungen zwischen der deutschen Mehrheitsbevölkerung und der zugewanderten Minderheit beitragen.

Das Angebot eines interkulturellen Trainings richtet sich an alle öffentlichen Dienste und Behörden mit dem Schwerpunkt der Vermittlung interkultureller Kompetenzen durch Bausteine, wie interkulturelle Kommunikation und Konfliktbewältigung. Zudem soll eine interkulturelle Öffnung der öffentlichen Dienste vorangetrieben werden.

Das Angebot von Projekttagen, Aktionswochen oder Infoveranstaltungen richtet sich an SchülerInnen in der Berufsorientierung und Berufsschulklassen. Mit den Schwerpunkt von Ländertagen, direkten interkulturellen und interreligiösen Begegnungen sollen Berührungsängste und Vorurteile abgebaut werden. Damit soll ein gemeinsames Leben, Lernen und Arbeiten von jungen Menschen unterschiedlicher Herkunft gefördert werden.

Das Projekt bietet ebenso Fortbildungen bzw. Schulungen zu diversen Migrationsthemen für LehrerInnen der Abschlussklassen, sowie BerufsschullehrerInnen. Diese PädagogInnen sollen nach der Fortbildung in ihren Schulen als Multiplikatoren in der Thematisierung von Vorurteilen, Rassismus und Zivilcourage fungieren.

Förderung: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, Europäischer Sozialfonds

AQuA

„Assessment, Arbeit und Qualifizierung für
sozialhilfebeziehende Frauen mit Migrationshintergrund (AQuA)“
Laufzeit: Von 10. Mai 2004 bis 31. Dezember 2004.
Team: Valentina Schwinke, Dr. Antje Krause, Olga Gavrik,
Sabine Wollenhaupt und Heidi Karsten

Beschreibung und Ziele: Das Projekt Assessment, Arbeit und Qualifizierung für sozialhilfebeziehende Frauen mit Migrationshintergrund (AQuA) wird vom IntegrationsFachDienst Migration des vietnamesisch-deutschen Vereins Diên Hông im Auftrag des Sozialamtes der Hansestadt Rostock durchgeführt. Für Frauen mit Migrationshintergrund soll AQuA die beruflichen Chancen verbessern und zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt beitragen. AQuA ist Teil des kommunalen Aktionsprogrammes zur beruflichen Eingliederung von SozialhilfeempfängerInnen.

AQuA möchte, dass zugewanderte Frauen die eigenen Kompetenzen und Entwicklungsmöglichkeiten erkennen und die realistischen Chancen auf dem regionalen und bundesweiten Arbeitsmarkt aufzeigen. In maximal vierwöchigen Workshops werden u.a. in Einzel- und Gruppengesprächen, Kleingruppenarbeit und Unterricht deutsche und muttersprachliche Sprachkenntnisse, berufliche Kenntnisse und anerkannte Berufsabschlüsse festgestellt. Ein gemeinsam erarbeiteter Berufswegeplan legt den weiteren Weg fest, der für die Teilnehmerin die größten Chancen zur Aufnahme einer Arbeit aufzeigt. BerufsbezogeneDeutsch-Sprachkurse, Bewerbungstrainings, betriebliche Praktika oder die direkte Vermittlung in den Arbeitsmarkt sind mögliche Etappen. Die Teilnehmerinnen werden während der Projektangebote sozialpädagogisch begleitet.

Förderung: Sozialamt Hansestadt Rostock das Arbeitsförderungs- u. Fortbildungswerk (AFW), die Europäische Wirtschafts- und Sprachenakademie (EWS), und das Frauen Technik Zentrum (FTZ).

MIGRA

„Beratung und Bildung für MigrantInnen im Arbeitsamtbezirk Rostock“
Laufzeit: von 01.04.2000 bis 31.10.2002
Projektleitung: …
Team: …

Beschreibung und Ziele: Das Projekt zur beruflichen Beratung und Bildung wird die Bemühungen zur Integration aller im Arbeitsamtsbezirk Rostock arbeitslosen MigrantInnen, die einen verfestigten Aufenthaltsstatus besitzen, weiterhin unterstützen. Zu dieser Gruppe gehören AusländerInnen, SpätaussiedlerInnen, Eingebürgerte und anerkannte Flüchtlinge, die in und um Rostock, Bad Doberan, Bützow, Güstrow, Ribnitz-Damgarten und Teterow leben. Das oberste Ziel aller Bemühungen ist die Eingliederung in den Arbeitsmarkt.

Ein Bündel von Maßnahmen kann nun die berufliche Integration von  MigrantInnen erleichtern: In Kooperation mit der Europäischen Wirtschafts- und Sprachenakademie (EWS) GmbH Rostock werden nach einer kurzen Feststellungsmaßnahme der gegenwärtige Stand der beruflichen Situation analysiert, Hilfestellungen, wie z.B. bei fehlenden Berufsanerkennungen, geleistet, und durch eine Berufswegeplanung die beruflichen Chancen  ausgelotet. Im Anschluß daran können erstmals berufsvorbereitende und arbeitslebenorientierte Sprachkurse angeboten werden, bevor teilnehmerInnenorientierte Umschulungs- und Fortbildungsmaßnahmen beginnen. Diese werden durch bei Dien Hong tätige MigrantInnen sozialpädagogisch begleitet. Der Inhalt der Bildungsmaßnahmen richtet sich nach den Voraussetzungen und Wünschen der TeilnehmerInnen sowie den Anforderungen des Arbeitsmarktes. Neu ist auch, dass die Finanzierung der Bildungsangebote  für die Dauer von zwei Jahren bereits gesichert ist. Die Bildungsmaßnahmen finden möglichst am Wohnort der MigrantInnen statt, werden mit den zuständigen Ämtern vorab durchgesprochen und sollen von ortsansässigen Bildungsträgern durchgeführt werden. Die TeilnehmerInnen werden bei der Suche nach Praktikumsplätzen begleitet und unterstützt. Einzelberatung und Betreuung Erwachsener, berufsorientierte Erstberatung für SchulabgängerInnen, aber auch Hilfen bei der Arbeitssuche durch Recherchen nach Stellen im Internet und den Print-Medien oder die Begleitung zu ArbeitgeberInnen vervollständigen die Angebote. Die Zusammenarbeit mit seriösen Zeitarbeitsfirmen wird verstärkt. Bei Dien Hong sind erfahrene BeraterInnen tätig, darunter auch  MigrantInnen, die im Interesse der KlientInnen engagiert und unabhängig von öffentlichen Ämtern und Behörden arbeiten. Um kompetent beraten zu können und Synergieeffekte zu erzielen, halten die BeraterInnen jedoch regelmäßigen Kontakt zu diesen Stellen.

Förderung: Das Projekt wird durch das Land Mecklenburg-Vorpommern und den Europäischen Sozialfonds gefördert.

Anbau von asiatischem Gemüse

Anbau von asiatischem Gemüse in der Versuchsstation des Fachbereichs Agrarökologie der Universität Rostock im Rahmen der ABM 1824/00
Laufzeit: von 01.12.2000 bis 31.11.2001
Projektleitung: Dr. Britta Kowalski
Beschreibung und Ziele: Der Rostocker Verein Diên Hông – Gemeinsam unter einem Dach e.V. hat im Dezember 2000 mit Unterstützung des Arbeitsamtes und in Kooperation mit dem Fachbereich Agrarökologie der Universität Rostock ein neues und innovatives Projekt gestartet. Im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungs-maßnahme prüft eine vietnamesische Rostockerin unter wissenschaftlicher Begleitung, welche asiatischen Kräuter und Gemüsesorten zu welchen Konditionen von den in der Region tätigen Restaurant- und Bistrobesitzern mit asiatischer Küche gewünscht und bezogen werden. Nach dieser Analyse werden die entsprechenden Pflanzen dann unter Folie und im Freiland aufgezogen, der Nährstoffgehalt im Labor untersucht und die agronomischen Parameter für einen ständigen Anbau in Rostock ermittelt. Bei Ergebnissen, die unter marktwirtschaftlichen Bedingungen zu einer Realisierung eines Gemüse- und Kräuteranbaus führen könnten, sollen bis zu zwanzig interessierte vietnamesische Frauen, die in den letzten zwei Jahren im Rahmen des  Familiennachzuges nach Deutschland eingereist sind, eine Umschulung zur Gemüsegärtnerin mit kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Kenntnissen erhalten. Anschließend, so die Idee, könnten einerseits diese Frauen in einer selbstverwalteten GmbH einer sicheren und sinnvollen Beschäftigung nachgehen, andererseits die Gourmets und FreundInnen der asiatischen Küche frische und einheimische Ware kosten. Bis jetzt wird ein Großteil der asiatischen Kräuter in Holland produziert und in Hamburg und Berlin geordert. Warum soll sich das nicht ändern? Regionales auf den Tisch!

Die Prüfung der Gemüsearten fand unter drei unterschiedlichen Bedingungen statt, in zwei Gewächshäusern, wobei die Tagestemperaturen in Gewächshaus 1 zwischen 5 und 10°C höher lagen als in Gewächshaus 2, sowie im Freiland. Ab April wurde monatlich gesät, die Aussaat fand immer am ersten Tag des Monats statt, nach 10 Tagen wurden die aufgelaufenen Pflänzchen in 5cm Abstand pikiert. Auflaufen und Überlebensrate waren generell in den Sommermonaten am besten. Zwei Wochen nach dem Pikieren wurde ins Freiland gepflanzt, in 30 cm Abstand.

Zur richtigen Aussaatzeit war das Wachstum im Gewächshaus gut, die Entwicklung schnell. Zur nicht optimalen Zeit ließ die Entwicklung stark nach. Es kann zu unerwünschter Blüte kommen. 40-47 Tage nach Aussaat wurde geerntet. Wasserpfeffer, Blattgemüse, Chrysantheme, Koriander und Basilikum wuchsen gut im Gewächshaus. Beim chinesischen Koriander war die Saatgutqualität schlecht, der vietnamesische Koriander lief zufriedenstellend auf. Es zeichnete sich die Tendenz ab, daß das wärmere Gewächshaus höhere Erträge brachte. Süß- und Bitterkohl blühten, was zu geringen Erträgen und unzureichender Qualität führte. Die Zwiebeln liefen auf, aber wuchsen nicht. Ausgewertet wurden Grünmasse, Stengellänge, Blattzahl, Trockenmasse, Wurzelmasse. Im Freiland waren Juli und August gute Wachstumszeiten für Gemüse, besonders für Wasserpfeffer, Blattgemüse, Chrysantheme und Koriander. Süßkohl, Bitterkohl und Basilikum entwickelten wenig Blattmasse und blühten. Der Juni war zu kühl, die Pflanzen wurden gelb und blieben sitzen. Paprika wächst sehr langsam, die Früchte bleiben grün und werden nicht scharf. Im Freiland kann die verfügbare Vegetationszeit zu kurz sein, besonders wenn der Juli kühl bleibt. Es wäre daran zu denken, im Gewächshaus einen längeren Vorlauf zu geben, falls das Kosten-Nutzen Verhältnis zu vertreten ist. Flaschenkürbis wächst und fruchtet im Freiland. Wind kann die kletternde Pflanze umwerfen, deshalb sollte Windschutz Bestandteil des Anbauverfahrens sein. Im weiteren werden detaillierte Einschätzungen zu Wasserpfeffer, Blattgemüse, Chrysantheme, Koriander, Basilikum, Süß- und Bitterkohl gegeben.
Es gab Probleme mit Fraßschäden durch Schnecken und andere ab, vor allem Süßkohl und Blattgemüse wurden befallen. Diese Einschätzungen sind vorläufig, und beruhen auf der Auswertung der Grünmasse und der visuellen Einschätzung. Eine detaillierte Auswertung aller Daten wird bis zum Ende der ABM erfolgen.

Wasserpfeffer
Die Saatgutqualität war unterschiedlich. Wasserpfeffer wächst im Gewächshaus auf jeden Fall gut. Im Feld war das Wachstum im Pflanzung Juli und August gut, im Juni war es zu kalt. Zur günstigsten Aussaat- und Pflanzzeit sind Ertrag und Qualität ist ebensogut wie in Vietnam. Tendentiell war das Wachstum im wärmeren Gewächshaus besser, Bei Aussaat im Juli war das Freiland ebensogut wie das Gewächshaus. Entscheidend scheint bei Wasserpfeffer die Temperatur zu sein.

Blattgemüse
Im Gewächshaus war die Anfangsentwicklung gut, die Pflanzen waren kräftig, blieben aber lange sitzen. Im Juli und August war die Entwicklung am besten, das wärmere Gewächshaus schnitt dabei deutlich besser ab. Bei im Juni gepflanzten Blattgemüse war die Entwicklung im Freiland langsamer als im Gewächshaus, jedoch können nach 80 Tagen gute ebenso hohe Erträge wie im Gewächshaus nach 40 Tagen erzielt werden. Im Juli/August war das Freiland überlegen.

Koriander
Gutes Saatgut vorausgesetzt, wächst Koriander in Gewächshaus und Freiland gleich gut, auch zwischen den Aussaatzeiten gab es keine eindeutigen Unterschiede. Jedoch sollte Koriander nach 35-40 Tagen geerntet werden, sonst blüht er.

Basilikum
Basilikum zeigt im Gewächshaus eine sehr gute Entwicklung, das wärmere Gewächshaus schnitt besser ab. Die Qualität wurde als gut eingeschätzt. Im Freiland entwickelte das Basilikum auch im Juli/August nur wenig Blattmasse und blühte schnell.

Chrysantheme
Im Gewächshaus war die Entwicklung gut, obwohl die Pflanze nicht hoch wurde, hatte sie große Blätter, die Qualität, kenntlich am Geruch, war gut. Im kühlen Juni boten die Gewächshäuser einen Vorteil. Im Freiland wurde die Pflanze im Juli/August höher, mit vielen großen Blättern. Auch bei der Chrysantheme muss beim Erntetermin ihre Blühneigung berücksichtigt werden.

Bitterkohl
Im wärmeren Gewächshaus wurden etwas höhere Grünmassen geerntet. Insgesamt war der Ertrag aber niedrig, weil Bitterkohl im Frühjahr und Sommer sehr schnell blüht. Es wäre zu prüfen, ob Winteranbau im Gewächshaus in Frage kommt.

Süßkohl siehe Bitterkohl

Förderung: Arbeitsamt Rostock und in Kooperation mit dem Fachbereich Agrarökologie der Universität Rostock.

Arbeitsweltbezogenen Beratung und Betreuung für MigrantInnen

Projekt zur „Arbeitsweltbezogenen Beratung und Betreuung für MigrantInnen im Arbeitsamtsbezirk Rostock“
Laufzeit: von Januar 1998 bis März 2000
Projektleitung: …
Team: …

Beschreibung und Ziele: Im Anschluß an ein Modellprojekt des BMA, deren in Zielgruppe die ehemaligen DDR-Vertragsarbeitnehmer waren, unterstützt seit Januar 1998 ein neues Projekt im Raum Rostock wholesale nba jerseys die Integrationsbemühungen aller arbeitslosen MigrantenInnen, die einen verfestigten Aufenthaltsstatus besitzen. Zu dieser Gruppe gehören, neben AusländerInnen, auch SpätaussiedlerInnen, Eingebürgerte und anerkannte Flüchtlinge.

Es werden Beratung und Betreuung angeboten, die über die Möglichkeiten des Arbeitsamts hinausgehen und diese ergänzen. Im Mittelpunkt steht die ausführliche Einzelberatung, bei der Ratsuchende ihre Wünsche und Vorstellungen einbringen und Schritte zur Erstellung und Realisierung einer persönlichen Berufsplanung erörtert werden können. Der bisherige berufliche Werdegang wird erfaßt, die Anerkennung ausländischer Abschlüsse geprüft. Wenn notwendig und sinnvoll, werden wholesale mlb jerseys Deutschkurse organisiert, cheap mlb jerseys oder es wird mit dem Arbeitsamt und Bildungsträgern über berufliche Fortbildung oder Umschulung gesprochen. Darüber hinaus wird versucht, praktische Probleme gemeinsam zu lösen, die den Wiedereinstieg ins Berufsleben erschweren, z.B. durch Vermittlung von Kinderbetreuung oder Unterstützung bei der Suche eines Praktikumsplatzes zur Reaktivierung von Fertigkeiten oder Aktualisierung von Kenntnissen.

Beraten werden MigrantInnen (AusländerInnen, AussiedlerInnen, Eingebürgerte), die

  • arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht,
  • im Arbeitsamtsbezirk Rostock gemeldet sind,
  • als AusländerInnen mindestens über eine Aufenthaltsbefugnis verfügen.

Die Beratung ist kostenlos und unabhängig von öffentlichen Ämtern und Behörden. Jedoch halten die BeraterInnen Kontakt zu diesen Stellen, wholesale nba jerseys um kompetent und effektiv beraten zu können.

Zum Service gehören folgende Angebote:

  • ausführliche Einzelberatung (bei Bedarf auch in der Muttersprache),
  • Unterstützung bei der jeune persönlichen Berufsplanung,
  • Unterstützung bei der Anerkennung beruflicher Abschlüsse,
  • Hilfestellung beim Schriftverkehr MINGS (z.B. Bewerbung, Lebenslauf),
  • Planung und Durchführung ehemaligen von beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen in Kooperation mit dem Arbeitsamt Rostock, unterschiedlichen Bildungsträgern u.a.,
  • Hilfe und bei der Suche nach geeigneten Fortbildungs-, Umschulungsmaßnahmen oder wholesale nba jerseys Praktika,
  • sozialpädagogische Betreuung in Qualifizierungsmaßnahmen (auch Einzelbetreuung),
  • Deutschkurse für Anfänger und Fortgeschrittene, berufsorientierter Deutschunterricht und
  • nur langs für Sozialhilfeempfänger: Möglichkeiten, Sprach- und berufliche Kenntnisse und Fähigkeiten durch eine Teilnahme am Programm „Hilfe zur Arbeit“ aufzufrischen.

Förderung: aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes Mecklenburg-Vorpommern